LESUNG

Briefe an Theo

Vincent van Gogh – Maler, Suchender, Visionär. In den Briefen an seinen Bruder Theo offenbart sich eine Seele, die unaufhörlich ringt – mit der Kunst, mit dem Leben, mit sich selbst und dem Geld. Die Lesung „Briefe an Theo“ von Gerhard Fiedler lädt ein zu einer Reise in das Innere eines der größten Künstler des 19. Jahrhunderts. Zwischen Farben und Worten, Licht und Schatten entsteht ein eindrucksvolles Bild eines Menschen, der die Welt mit brennender Intensität wahrnahm.

Vincent schreibt an Theo über seine Hoffnungen und Zweifel, über seine Sehnsucht nach Nähe, über den Schmerz des Scheiterns und die Schönheit des Einfachen. Seine Worte sind ebenso farbenreich wie seine Gemälde – ehrlich, poetisch, und von einer tiefen Menschlichkeit getragen. Die Lesung lässt diese Briefe lebendig werden und eröffnet ein eindrucksvolles Panorama einer Künstlerexistenz zwischen Leidenschaft und Verzweiflung.

Kleine musikalische Interventionen mit französischen Chansons aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verweben sich mit den Texten und schaffen eine Atmosphäre, die Van Goghs Welt sinnlich erfahrbar macht – eine Welt voller Farben, Töne und Emotionen.

Werner Jakstein

Die bauliche Entwicklung der Stadt Altona

Olaf Bartels und Holmer Stahncke

Wenn auch heute fast in Vergessenheit geraten, zählte Werner Jakstein zu Lebzeiten unter anderem wegen seines unermüdlichen Engagements für die Baukultur in Altona zu den bekanntesten Persönlichkeiten seiner Heimatstadt. Das vorliegende Buch beschreibt nicht nur die Tätigkeit Jaksteins als Baupfleger von Altona (1910 bis 1937) sondern vertieft ebenfalls den Blick auf seine vielfältigen Begabungen als Architekt, Maler, Zeichner, Autor und Designer. Darüberhinaus bietet das Buch einen faszinierenden Abriss der baugeschichtlichen Entwicklung der bis 1937 noch eigenständigen Stadt, die im ewigen Widerstreit mit dem großen Nachbarn Hamburg stand. Eingebunden in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Altonas gelingt es den Autoren Olaf Bartels und Holmer Stahncke die Arbeit „des kleinen dicken Baurat“ und „regelrecht von Ideen übersprudelnden, gescheiten Feuerkopf“ (Werner Kallmorgen, Hamburger Architekt) neu zu würdigen.

Ein Wort zuvor

Man sagt, daß eine Stadt ihre Bürger prägt, und natürlich gilt das auch umgekehrt: die Bürger prägen ihre Stadt. Ihre Stadt ist Altona, eine Stadt wie keine andere. Und so sind auch die Altonaer etwas Besonderes, ob sie geflüchtet aus weiter Ferne kamen oder aus der Fremde zugewandert oder durch Be-Ruf hierher gelangt, etwa aus Potsdam, wie der Architekt, dessen Lebens- Aufgabe es sein sollte, diese besondere Stadt in ihrer Einmaligkeit zu pflegen und zu bewahren, wie es Beruf eines Baupflegers ist. Deren erster wurde hier 1910 Werner Jakstein. Die Altonaer Bürger waren besonderer Art, denn sie bewohnten nicht wie üblich eine Stadt-Festung sicher hinter Wall, Graben und Mauern. Ihre Wohnstatt bot sich offen dar, im Vorfeld zu Füßen der Festung Hamburg, der mächtigsten Europas, die sich deutlich abschottete gegen seltsame Fremde wie Katholiken, Mennoniten, Juden die hier nicht willkommen, in Altona aber wohl. In Altona wohnten so Menschen aus ganz Europa. Die „offene“ unbefestigte Stadt war auch weltoffen und weitherzig dank des Kalküls seines Landesherrn, des dänischen Königs, dessen internationale Neubürger den Altonaer Freihafen in Im-und Export zu nutzen wußten.

Die Stadt Altona hatte ein ganz eigenes Gesicht, nachdem die mittelalterlich sich gebende Altstadt 1713 im Schwedenbrand des Nordischen Krieges untergegangen war und nun neu erblühte, brandsicher in dauerhafterem Material unter dem Königliche Oberpräsidenten Graf Reventlow und dem Architekten Claus Stallknecht. Diese dänische Prägung verstärkte sich noch durch das Wirken des dänischen Landesbaumeisters Christian Frederik Hansen, mit der großartigen Prachtstraße Palmaille und den vielen neuklassizistischen Villen in den westlichen Vororten.

Dies städtische Charaktergesicht, das der Baupfleger hatte dokumentieren und im Bilde festhalten können, in eigener städtebaulich-architektonischer Identität, ging im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges unter. Werner Jakstein liebte seine Stadt. Privates und Berufliches waren bei diesem unermüdlichen Menschen eins. Ja, er prägte seine Stadt, wurde mit ihr gewissermaßen eins, auch wenn er Stöckchen schwingend die Gassen durchmaß, zeichnend und malend festhielt oder in seinem Buch „Liebe Alte Stadt“ verewigte.

Werner Jaksteins beruflicher und künstlerischer Nachlaß ist für Forschung und Öffentlichkeit verwahrt in den Sammlungen des Staatsarchivs, des Altonaer Museums und der Staats- und Universitätsbibliothek, wo es 1963 und 2019 auch „Jakstein-Ausstellungen“ gegeben hat. Diese gute Quellenlage muß Ausgangspunkt für die lohnende, noch zu schaffende große Buchpublikation sein. Die zwei hier vorliegenden Aufsätze gingen aus neuesten Vorträgen hervor und sind Schritte zum größeren Projekt, auf das der Architekt Dipl.Ing. Olaf Bartels und der Historiker Dr. Holmer Stahncke hin arbeiten.

Aus dem Vorwort von Dr. Torkild Hinrichsen, ehem. Dir. u. Prof. des Altonaer Museums

Olaf Bartels und Holmer Stahncke

WERNER JAKSTEIN Die bauliche Entwicklung der Stadt Altona

Zwei Essays mit 60 Abbildungen

Rainville EDITION 2019, 1. Auflage

ISBN 978-3-00-063258-7, 14,80 € zzgl. 3 € Versandgebühren

Copyright © 2019 Rainville EDITION, Hamburg, Gerhard Fiedler, info@rainvilleedition.de

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