TOM und GERRY | Performance

Strandgespräche über das Leben

Am Strand in Oevelgönne fing es an. Thomas Raape, Pastor der evangelisch reformierten Gemeinde in Hamburg, und Gerhard Fiedler, künstlerischer Leiter des Kulturfestivals altonale, diskutieren Tag für Tag auf ihren Hundespaziergängen am Elbstrand lebenswichtige – und häufig entscheidende – Fragen des Alltags. Von der „Losung des Tages“ über politische Themen bis hin zu praktischen Fragen des Lebens, philosophieren und schmunzeln sich beide die Elbe entlang. Endlich ist es soweit: In der Alfred-Schnittke-Akademie werden die Herren gemeinsam mit Anne Römer (Gesang) und Martin Heider (Gitarre) im zweimonatlichen Rhythmus in unterhaltsamer Weise forschen, nach dem Motto: „Was Sie schon immer wissen wollten, aber selten zu fragen wagen“.

Wenige Tage nach dem Weltglückstag geht es am ersten Abend um die Frage:

 Oder muss ich es finden? Eine vergnügliche kleine Reise in die Tiefen der Glücksforschung – von den Hormonen über den Alltag bis in die Philosophie.

Willkommen

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Rainville EDITION stellt die verschiedenen Aktivitäten von Gerhard Fiedler dar. Zwei wesentliche – unterschiedliche und doch immer wieder mit einander verknüpfte – Bereiche zeichnen diese aus: Lesungen und Performance sowie Zeitschriften und Bücher.

ÜBER MICH

Gerhard Fiedler studierte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Anschließend war er einige Jahre als Regieassistent, Regisseur und Schauspieler an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen tätig, unter anderem am Schauspiel Frankfurt, Residenztheater München, Schauspielhaus Zürich und Deutsches Schauspielhaus Hamburg wo er mit Regisseuren wie B.K. Tragelehn und Wilfried Minks zusammenarbeite. Er sammelte einige Erfahrungen bei Film und TV (Großstadtrevier) sowie im Werbefilm (Telekom und Storch Riesen).

Seit den 2000ern ist Gerhard ebenfalls als Journalist, Chefredakteur und Verleger tätig (SZENE HAMBURG, ALTONA MAGAZIN). Vor einigen Jahren übernahm er die künstlerische Leitung der „altonale – Festival der kulturellen Vielfalt“, Norddeutschlands größtem Kulturfestivals.

Gerhard Fiedler engagiert sich bereits seit vielen Jahren als Moderator u.a. bei Filmen aus der frankophonen Welt (deutsch-französische Moderation bei Filmfest Hamburg sowie im Abaton Kino). Im Juni 2021 war Gerhard Fiedler Teil einer achtteiligen TV/Video-Live-Produktion mit dem Titel altonale circus digital, die sowohl über den lokalen Fernsehsender als auch über Youtube ausgespielt wurde. In diesen Shows spielte er den Archivar und einen Moderator.

Heute tritt er vor allem mit eigenen abendfüllenden Programmen auf. Diese sind z.B. „Hamburg komisch“ (Teil 1 und 2) wo der Frage nach dem Humor in der Hansestadt mit dem Vortrag unterschiedlicher Texte nachgegangen wird oder die „Lichtbildlesungen“, die aus meist älteren Reiseberichten, Fotos und ungewöhnlichen Video-Clips zusammengesetzt sind (z.B. über den Wettlauf zum Südpol mit Texten von Roald Amundsen und Robert Falcon Scott). Zum Repertoire gehören ebenso „eigen-entwickelte“ Bingo-Abende (vom Bibel- bis zum Kunst-Bingo) und ein Abend mit Musik (Gesang sowie Gitarre) unter dem Titel „Findet mich das Glück?“. Als Teil des Ensembles Blaue Blume (vier Musiker*innen, ein Videokünstler und ein Sprecher) rezitiert und deklamiert Gerhard Fiedler fremde und eigene Texte.

Gerhard Fiedler spricht fließend deutsch (Muttersprache), englisch und französisch.

Gerhard Fiedler im Oktober 2025

Werner Jakstein

Die bauliche Entwicklung der Stadt Altona

Olaf Bartels und Holmer Stahncke

Wenn auch heute fast in Vergessenheit geraten, zählte Werner Jakstein zu Lebzeiten unter anderem wegen seines unermüdlichen Engagements für die Baukultur in Altona zu den bekanntesten Persönlichkeiten seiner Heimatstadt. Das vorliegende Buch beschreibt nicht nur die Tätigkeit Jaksteins als Baupfleger von Altona (1910 bis 1937) sondern vertieft ebenfalls den Blick auf seine vielfältigen Begabungen als Architekt, Maler, Zeichner, Autor und Designer. Darüberhinaus bietet das Buch einen faszinierenden Abriss der baugeschichtlichen Entwicklung der bis 1937 noch eigenständigen Stadt, die im ewigen Widerstreit mit dem großen Nachbarn Hamburg stand. Eingebunden in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Altonas gelingt es den Autoren Olaf Bartels und Holmer Stahncke die Arbeit „des kleinen dicken Baurat“ und „regelrecht von Ideen übersprudelnden, gescheiten Feuerkopf“ (Werner Kallmorgen, Hamburger Architekt) neu zu würdigen.

Aus dem Vorwort von Dr. Torkild Hinrichsen, ehem. Dir. u. Prof. des Altonaer Museums

Ein Wort zuvor

Man sagt, daß eine Stadt ihre Bürger prägt, und natürlich gilt das auch umgekehrt: die Bürger prägen ihre Stadt. Ihre Stadt ist Altona, eine Stadt wie keine andere. Und so sind auch die Altonaer etwas Besonderes, ob sie geflüchtet aus weiter Ferne kamen oder aus der Fremde zugewandert oder durch Be-Ruf hierher gelangt, etwa aus Potsdam, wie der Architekt, dessen Lebens- Aufgabe es sein sollte, diese besondere Stadt in ihrer Einmaligkeit zu pflegen und zu bewahren, wie es Beruf eines Baupflegers ist. Deren erster wurde hier 1910 Werner Jakstein.

Die Altonaer Bürger waren besonderer Art, denn sie bewohnten nicht wie üblich eine Stadt-Festung sicher hinter Wall, Graben und Mauern. Ihre Wohnstatt bot sich offen dar, im Vorfeld zu Füßen der Festung Hamburg, der mächtigsten Europas, die sich deutlich abschottete gegen seltsame Fremde wie Katholiken, Mennoniten, Juden die hier nicht willkommen, in Altona aber wohl. In Altona wohnten so Menschen aus ganz Europa. Die „offene“ unbefestigte Stadt war auch weltoffen und weitherzig dank des Kalküls seines Landesherrn, des dänischen Königs, dessen internationale Neubürger den Altonaer Freihafen in Im-und Export zu nutzen wußten.

Die Stadt Altona hatte ein ganz eigenes Gesicht, nachdem die mittelalterlich sich gebende Altstadt 1713 im Schwedenbrand des Nordischen Krieges untergegangen war und nun neu erblühte, brandsicher in dauerhafterem Material unter dem Königliche Oberpräsidenten Graf Reventlow und dem Architekten Claus Stallknecht. Diese dänische Prägung verstärkte sich noch durch das Wirken des dänischen Landesbaumeisters Christian Frederik Hansen, mit der großartigen Prachtstraße Palmaille und den vielen neuklassizistischen Villen in den westlichen Vororten.

Dies städtische Charaktergesicht, das der Baupfleger hatte dokumentieren und im Bilde festhalten können, in eigener städtebaulich-architektonischer Identität, ging im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges unter. Werner Jakstein liebte seine Stadt. Privates und Berufliches waren bei diesem unermüdlichen Menschen eins. Ja, er prägte seine Stadt, wurde mit ihr gewissermaßen eins, auch wenn er Stöckchen schwingend die Gassen durchmaß, zeichnend und malend festhielt oder in seinem Buch „Liebe Alte Stadt“ verewigte.

Werner Jaksteins beruflicher und künstlerischer Nachlaß ist für Forschung und Öffentlichkeit verwahrt in den Sammlungen des Staatsarchivs, des Altonaer Museums und der Staats- und Universitätsbibliothek, wo es 1963 und 2019 auch „Jakstein-Ausstellungen“ gegeben hat. Diese gute Quellenlage muß Ausgangspunkt für die lohnende, noch zu schaffende große Buchpublikation sein. Die zwei hier vorliegenden Aufsätze gingen aus neuesten Vorträgen hervor und sind Schritte zum größeren Projekt, auf das der Architekt Dipl.Ing. Olaf Bartels und der Historiker Dr. Holmer Stahncke hin arbeiten.

Olaf Bartels und Holmer Stahncke

WERNER JAKSTEIN

Die bauliche Entwicklung der Stadt Altona

Zwei Essays mit 60 Abbildungen

Rainville EDITION 2019, 1. Auflage

ISBN 978-3-00-063258-7, 14,80 €

Copyright © 2019 Rainville EDITION, Hamburg

altonale circus digital | Performance

Acht TV Shows live und im Stream jeweils ab 18.30 Uhr vom 3. bis 13. Juni 20221. Produziert im altonale Studio, einer ehemaligen Industriehalle in Altona. Mit folgenden Gästen: Michel Abdollahi, Ella Carina Werner, Katharina Oberlik, Tsanana, wir vier und vielen mehr.

Regie: Monique Hamelmann Bild: Diana Sanchez Ausstattung: Anke Vorwick mit Alexandra Antwi-Bosiako, Gerhard Fiedler, Nailor Holmsten und Tom Lanzki

https://www.altonale.de/weitere-veranstaltungen/altonale-circus-digital/

Blaue Blume | Performance

Konzertperformance mit obligaten Bohrmaschinen, Sprecher und Kammerensemble und visueller Rückkopplung. Auf Ständern stehende Bohrmaschinen, die verschiedentlich steuerbar sind, beginnen sich zu bewegen. Sounds entstehen. Brummen, Stottern, Wimmern. Werden abgenommen und verändert. Bilder entstehen. Aus dem blauen Tuchbesatz auf den sich drehenden Bohrmaschinenspitzen erscheinen Rosetten: Da ist sie, die Blaue Blume! Und da sind auch Wort und Klang: eine tiefenentspannte Violine, Sternenzacken im Sprachstaccato, die rückkoppelnde Gießkanne, Flautando und Koloratur. Das alles verdichtet sich in Videobildern, die wiederum als grafische Notation von den Musikern aufgenommen werden – Rückkopplungen. Alles gerät in den Strudel – ein ekstatisches Klangspiel beginnt. Wolfram Meier (Bohrmaschinen), Anne Roemer (Sopran, Flöten), Fx Schroeder (Singsang, Instrumentarium), Hans-Christian Jaenicke (Violine), Gerhard Fiedler (Wort, Verse), Lorenz Staffeldt (visuelle Rückkopplung/Videoprojektion).

Reise um die Welt | 5 Lichtbildlesungen

Lichtbildlesungen aus Tagebüchern und Aufzeichnungen berühmter und weniger bekannter Reisenden zu den unterschiedlichsten Zielen der Erde und darüberhinaus

Wir reisen gern. Die größte Vergnügungsreise findet in unseren Köpfen, mit Bildern und Assoziationen aus unseren Vorstellungs- und Denkwelten – und manchmal auch Erfahrungen, statt. Dabei besuchen wir Orte, die wir noch nicht kennen und erleben Dinge, die wir vielleicht lieber nicht so wirklich erleben wollen. Mit „Reise um die Welt“ werden Orte und Landschaften aus Tagebüchern bereist, die vor uns nur wenige, h ufig genug unter tragischen Umständen, gesehen haben. Lichtbildlesung bezeichnet eine Form der Collage bestehend aus Texten, Bildern, Videoclips und Vortrag. Vom Charakter her ist die Lichtbildlesung informativ und unterhaltsam, immer überraschend und assoziativ. Häufig werden Dokumente zu gleichen oder ähnlichen Reiserouten aus unterschiedlichen (oder auch zeitgleichen Reisen) Epochen gegenüber gestellt.

Die Dauer einer Lichtbildlesung beträgt jeweils ca. 75 Minuten (ohne Pause).

Text-, Bild und Videozusammenstellung Gerhard Fiedler

Reisebegleiter: Gerhard Fiedler

1. Reise: Wettrennen zum Südpol

Erz hlt wird aus den Original-Tagebüchern der Entdecker Roald Amundsen und Robert Falcon Scott vom Wettlauf zum Südpol, den sich beide von 1910 bis 1913 geliefert haben. Gezeigt werden historische Bilder und Karten ebenso wie Ausschnitte aus den britischen Filmen „Scott of the Antarctic“ und „Scott of the Sahara“.

2. Reise: Die Suche nach Eldorado

Der zweite Reise führt uns nach Südamerika, in das Gebiet des Amazonas. Erzählt wird aus den Original-Tagebüchern und Aufzeichnungen der Abenteurer und Entdecker Gaspar de Carvajal (1500 bis 1584), der als Erzbischof von Lima den Konquistador Francisco de Orellana begleitete und Percival Harrison Fawcett (1867 bis 1925), der mit nur zwei weiteren Expeditionsteilnehmern auf seiner siebten Reise 1925 verschollen ist, von der verzweifelten Suche nach der versunkenen Stadt „Eldorado“.

3. Reise: Durch die USA

Der dritte Reisenachmittag führt uns durch die USA. Auch wenn das Reiseziel heute sicherlich einigen vertraut ist, werden wir uns mit eher ungewöhnlichen Blicken auf das Land der „unendlichen Möglichkeiten“ auf die Reise begeben. Erzählt wird aus den unbekannten Aufzeichnungen mit dem Titel „15 Tage in der Wildnis“ (erschienen 1831 in Paris) des französischen Politikers und Historikers Alexis de Tocqueville, den vor allem sein Hauptwerk „Über die Demokratie in Amerika“ aus dem Jahr 1835 bekannt machte. 110 Jahre später reisten die sowjetischen Autoren und Satiriker Ilja Ilf und Jewgenij Petrov im Auftrag der „Prawda“ in die USA. Ihre Reiseaufzeichnungen erschienen 1937 unter dem Titel „Einstöckiges Amerika“.

4. Reise: Ins heilige Land

Die vierte Reise führt uns gemeinsam mit der Wienerin Ida Pfeiffer, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert als erste Frau war allein ins heilige Land reiste. 1842, im Alter von 44 Jahren, machte sich Ida Pfeiffer zu ihrer ersten großen Fahrt über Konstantinopel auf den Weg nach Palästina und Ägypten. Das 1843 noch anonym unter dem Titel „Reise einer Wienerin in das Heilige Land“ veröffentlichte Reisetagebuch war ein so großer Publikumserfolg, dass sie aus den Einkünften ihre späteren Reisen um die Welt finanzieren konnte.

5. Reise: Nach Afrika, Teil 1

Die fünfte Reise führt uns gemeinsam mit dem Hamburger Afrikaforscher Heinrich Barth, einen der großen aber eher unbekannt gebliebenen Afrikareisenden, nach Nord- und Zentralafrika bis in den Sudan.

Hamburg komisch Teil I und II

Hamburg ist nicht komisch! So hört man immer wieder. Weit gefehlt. Zumindest literarisch hat die Hansestadt so einiges Komisches zu bieten. Von Heinrich Heine über Ringelnatz, von Harry Rowohlt über Fanny Müller bis Christian Maintz und Otto Waalkes – um nur einige zu nennen – findet sich im literarischen Schaffen nicht wenig humorvolles. Der Dichter und Humorist Heinz Erhardt ist mit seinen Versen sicherlich einer der bekanntesten, die fast ausschließlich die Kunst der komischen Dichtung an der Elbe zelebrierten.

Dauer der jeweiligen Veranstaltung ca. 75 Minuten, Textzusammenstellung Gerhard Fiedler

LESUNG

Briefe an Theo

Vincent van Gogh – Maler, Suchender, Visionär. In den Briefen an seinen Bruder Theo offenbart sich eine Seele, die unaufhörlich ringt – mit der Kunst, mit dem Leben, mit sich selbst und dem Geld. Die Lesung „Briefe an Theo“ von Gerhard Fiedler lädt ein zu einer Reise in das Innere eines der größten Künstler des 19. Jahrhunderts. Zwischen Farben und Worten, Licht und Schatten entsteht ein eindrucksvolles Bild eines Menschen, der die Welt mit brennender Intensität wahrnahm.

Vincent schreibt an Theo über seine Hoffnungen und Zweifel, über seine Sehnsucht nach Nähe, über den Schmerz des Scheiterns und die Schönheit des Einfachen. Seine Worte sind ebenso farbenreich wie seine Gemälde – ehrlich, poetisch, und von einer tiefen Menschlichkeit getragen. Die Lesung lässt diese Briefe lebendig werden und eröffnet ein eindrucksvolles Panorama einer Künstlerexistenz zwischen Leidenschaft und Verzweiflung.

Kleine musikalische Interventionen mit französischen Chansons aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verweben sich mit den Texten und schaffen eine Atmosphäre, die Van Goghs Welt sinnlich erfahrbar macht – eine Welt voller Farben, Töne und Emotionen.